Eltern von Teenager können ein Lied davon singen: der Streit ums liebe Taschengeld. Den Kids erscheint die Höhe des Taschengelds meistens nicht angemessen, die Eltern wiederholen die alte Leier vom Wert des Geldes und der harten Arbeit, die dahinter steckt. Jeder hat das schon mitgemacht, ob auf der einen oder der anderen Seite.
Natürlich wird es kaum möglich sein, diese familiären Dispute ein für alle Mal aus dem Weg zu räumen, aber es ist durchaus möglich durch fachliche Argumentation zum Thema Taschengeld, dass man in der Schweiz übrigens Sackgeld nennt, auf beiden Seiten für Waffenstillstand zu sorgen.
Gibt es eine gesetzliche Verpflichtung Taschengeld zu zahlen?
Zuerst das Wichtigste: Es gibt keine rechtliche Verpflichtung der Eltern Taschengeld zu bezahlen. Laut Gesetz sind die Eltern dazu verpflichtet, für die Erfüllung der Grundbedürfnisse ihrer Kinder zu sorgen. Das bedeutet, die Eltern bezahlen für Essen, Kleidung, Wohnen, etc. Was Jugendliche darüber hinaus pro Woche oder monatlich an Geld bekommen, bleibt eine Entscheidung der Familie. Darum laden wir auf Taschengeldtabelle auch Eltern ein, Ihre Meinung zu teilen.
Trotzdem ist es wünschenswert und für die Entwicklung von Tochter und Sohn sogar empfehlenswert, den Kindern Taschgengeld zu zahlen. Diese Empfehlung wird auch jedes Jugendamt bestätigen: Ein monetärer Zuschuss über den die Kinder ganz allein verfügen können, ob für Handykosten, Schulsachen oder Klamotten, ist Teil der Erziehung. So wird der Umgang mit Geld erlernt. Ein Geldbetrag als Taschengeld ist also in jedem Fall angemessen. Für alle, die nun einen Richtwert wollen, gibts die Taschengeldtabelle. Sie ist als Empfehlung zu verstehen.
Die Gründe dafür sind sowohl einfach wie sinnvoll. Durch die Auszahlung des Taschengelds lernen Kinder und Jungendliche ganz einfach den Umgang mit Geld. Learning by doing at its best, sozusagen. Kindern werden Werte vermittelt, sie lernen, ich kann mir zwar etwas kaufen, aber das hängt davon ab, wieviel ich bekomme. Ohne den moralischen Zeigefinger erheben zu wollen, macht es wahrscheinlich sogar Sinn, das Taschengeld etwas knapper zu bemessen, da dadurch den Kindern früh klar wird, dass ihre Wünsche oft größer sind, als das Einkommen.
Bedeutet ein höheres Einkommen der Eltern auch mehr Taschengeld?
Eltern, die besser verdienen, neigen dazu auch ihren Kindern ein höhers Taschengeld zu geben. Dies ist allerdings nicht unbedingt ratsam. Man sollte sich die Preise in unterschiedlichen Geschäften gemeinsam ansehen und Kinder nicht an ein „Luxusleben“ gewöhnen, dass sie sich später auf sich allein gestellt vielleicht gar nicht leisten können. Nur weil Mutter die teueresten Sachen kauft, heißt das nicht, sie bringt den Kindern bei mit Geld umzugehen.
Nun aber zu den harten Fakten. Wann sollte man als Elternteil beginnen, Taschengeld auszuzahlen? Und welcher Betrag empfiehlt sich als Taschengeldhöhe?
Empfohlen wird hier ein Alter ab ungefähr 6 Jahren (etwa mit Schulbeginn). Davor haben Kinder noch absolut keine Vorstellungen von Zahlen und davon, woher das Geld kommt. Haben die Kinder also das entsprechende Alter erreicht, sollte das Taschengeld immer wöchentlich ausgegeben werden. Mit dem Heranwachsen der Kinder sollten Eltern auch Umstellen auf eine Auszahlung des Taschengeldes pro Monat.
Wie oft soll man das Taschengeld eigentlich auszahlen?
Ab einem Alter von 10-11 Jahren ist es ok, wenn der Nachwuchs das Taschengeld monatlich bekommt. Der Grund dafür ist, dass die Kinder schon in der Lage sind, über einen längeren Zeitraum mit dem vorhandenen Geld auszukommen. Sprich, sie lernen zu wirtschaften oder sparen. Für die Elternteile ist es dazu allerdings verpflichtend, pünktlich am verabredeten Tag das Taschengeld auszuzahlen. Zu gegebener Zeit kann man auch die Erföffnung eines Girokontos (auch als Zeichen des Vertrauens) zur Überweisung des Taschengelds in Erwägung ziehen.
Stichwort sparen. Durch fixe Ausbezahlungen können Kinder auch darauf „trainiert“ werden, auf größere Anschaffungen zu sparen. Hierbei ist wichtig für die Eltern, konsequent zu bleiben. Kindern die quängeln, sollten nicht plötzlich mehr Geld bekommen, oder die Auszahlung sollte auch nicht vorverlegt werden.
Trotz aller Sparvorhaben sollte aber auch die Freude am Euro nicht verloren gehen. Um ein Gleichgewicht zu erzeugen ist es ratsam, mit den Kindern über ihre Einkäufe zu reflektieren, nach dem Motto „war es das wert?“ Aber bitte nur hin und wieder, ihre Kinder sollten nicht Buch führen müssen, sondern Lernerfahrungen machen.
Wobei wir schon beim nächsten Punkt wären: Was sollen Kinder eigentlich von ihrem Taschengeld kaufen? Der Sinn des Taschengelds ist, sich kleine Wünsche selbst erfüllen zu können, Sachen wie Bücher, Cds, Computerspiele eigenständig zu kaufen. Sind die Wünsche größer, werden die Kinder -wie bereits erwähnt- durch den Erhalt von Taschengeld angehalten zu sparen. Dies gilt als wichtige Erfahrung für den späteren Umgang mit Geld und Zahlen.
Viele Eltern verpflichten ihre Kinder auch dazu, die eigene Handyrechnung mit dem Taschengeld zu begleichen. Eine ziemlich wirkungsvolle Maßnahme, da gerade durch die Handykosten können die Kids schnell etwas über Kostenkontrolle am eigenen Leib erfahren. Besonders hier gilt es für die Elterteile unbedingt konsequent zu bleiben.
Auszahlung in bar oder Überweisung auf das Jugendkonto?
Wichtig für einen sorgfältigen Umgang mit Geld ist auch, dass die Kinder einen fixen Platz für ihre Euro Münzen oder Scheine erhalten, also ein Sparschwein oder eine Geldbörse. Das Taschengeld sollte nicht achtlos herumliegen oder in Hosentaschen gesteckt werden. Auch die Überweisung auf ein Jugendkonto oder Girokonto bietet sich an.
Da mit dem Älterwerden der Kinder auch der Betrag des Taschengeldes steigt, macht es auch Sinn, die Kinder immer mehr Ausgaben selbst begleichen zu lassen. Darunter fallen Friseur, Kinobesuche und Geburtstagsgeschenke für Freunde. Was von den Kindern übernommen und was immer noch von den Eltern bezahlt wird ist allerdings für jede Familie selbst zu entscheiden. Auch die Euro Beträge ändern sich dementsprechend. Als Richtwert kann hierfür die Taschengeldtabelle herangezogen werden.
Tatsächlich kaufen sie sich laut einer deutschen Studie von 2012 6-13 Jährige am häufigsten Süssigkeiten (63%), dicht gefolgt von Comics (44%) und kleinen Spielsachen (20%).
Zwingen Sie ihre Kinder bitte nicht, ihnen jeden Einkauf offenzulegen, das Taschengeld soll wirklich eingenständig verbraucht werden dürfen. Natürlich gilt dies nicht, falls Sie feststellen, dass sich ihr Kind Alkohol oder Zigaretten kauft.
Nach dem Motto: große Kinder – große Wünsche kann man durch die Bezahlung gewisser Haushaltstätigkeiten wie Autowaschen, Fenster putzen (bitte nicht fürs Zimmeraufräumen oder die Entleerung des Geschirrspülers!), das Taschengeld aufbessern. Ein Hinweis: der Stundenlohn sollte bis 14 Jahre nicht mehr als 3 Euro betragen.
Lernen sollen die Kids auf jeden Fall „wenn weg – dann weg“. Auf keinen Fall „einfach so“ immer neue Scheine in die Kinderhände drücken. Hat das Kind das 12. Lebensjahr erreicht, ist die Überlegung zur Anschaffung eines Girokontos sinnvoll, durch die Fähigkeiten, einen Automaten zu bedienen oder Kontoauszüge zu lesen, wird eine größere Selbstständigkeit erreicht.
Die Taschengeldtabelle
Nun also zu den Richtwerten – Unsere Tabelle gibt eine Empfehlung zur passenden Taschengeldhöhe an, damit man als Elternteil selbst entscheiden kann, wie hoch das wöchtentliche Taschgengeld sein soll. Je nach Alter des Kindes kann die Höhe unterschiedlich hoch sein. Wobei vorher noch gesagt werden muss, dass sich das Taschengeld in erster Linie nach dem Einkommen der Eltern richtet und eine interfamiliäre Abmachung ist. Dennoch gibt die Taschengeldtabelle eine durchaus realistische Hilfestellung. Zur Tabelle.
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