So holst du mehr Taschengeld für dich raus: 10 Merksätze, wie man Taschengeld richtig verhandeln kann

So holst du mehr Taschengeld für dich raus: 10 Merksätze, wie man Taschengeld richtig verhandeln kann
Gehörst auch du zu denjenigen, die zu wenig Taschengeld bekommen? Wahrscheinlich hast du erst beim Vergleichen mit anderen festgestellt, dass du eigentlich mehr Taschengeld bekommen solltest. Oder kommst du mit dem Geld einfach nicht aus? Eine eigene Taschengeldverhandlung ist jetzt angesagt. Jeder, der von einem anderen was will, muss verhandeln. Bei echten Verhandlungsprofis gibt es da handfeste Erfolgsregeln. Hier die 10 Merksätze für dich, wie man mehr Taschengeld richtig verhandeln kann.Los geht’s.

Merksatz 1: Deine Eltern sind jetzt Verhandlungspartner.

Und die musst du überzeugen. Mit guten Argumenten. Und gute Argumente sind nur dann gute Argumente, wenn sie auch für deine Verhandlungspartner gut sind.

Merksatz 2: Wer weiß, was die Eltern denken, kann besser verhandeln.

Bei der Taschengeldverhandlung kommt es darauf an, sich in die andere Seite hinein zu fühlen. Wenn du weißt, wie deine Verhandlungspartner denken, dann findest du auch überzeugende Argumente. Argumente sind nämlich nur dann überzeugend, wenn sie zur Gedankenwelt des anderen passen. Eltern ist es grundsätzlich egal, wie viel andere Sprösslinge bekommen. Eltern denken also nicht: „Was die Eltern von Sophia oder Lukas können, das kann ich auch.“ So etwas interessiert Eltern Null. Deine Eltern denken was anderes: „Unser Kind will mehr Taschengeld. Um Himmelswillen, wofür?“ Deine Eltern denken, du bekommst bereits genug Geld für dich selbst. Denn sie geben dir eigenes Geld, damit du lernst, gut mit Geld umzugehen. Das ist der hauptsächliche Gedanke Deiner Eltern. An diesem Gedanken kommst du nicht vorbei. Du musst den Gedanken „bedienen“. So drücken Verhandlungsprofis das aus, wenn sie sich in ihre Verhandlungspartner hinein versetzen.

Merksatz 3: Eltern sind schnell besorgt.

Wenn du plötzlich mehr Geld willst, dann streicheln dir deine Eltern nicht über den Kopf und sagen: „Ja klar. Hier, bitteschön, nimm.“ Im Gegenteil. Die machen sich Sorgen. Denn die denken, dass du doch alles hast, was du brauchst. Und das hast du doch, oder? Oder etwa nicht? Ist irgendwas nicht in Ordnung? So denken Eltern. Und vergiss nicht: Geld wächst nicht auf Bäumen. Wo jemand mehr Geld von einem anderen will, muss der andere das Geld auch haben. Sollten deine Eltern also zufällig keine Millionäre sein, dann solltest du dein neues eigenes Ziel beim Taschengeld-Verhandeln vielleicht lieber etwas bescheidener als zu größenwahnsinnig formulieren. Du kannst das wohl ganz gut abschätzen, was für dich drin ist. Wichtig ist, dass du überhaupt etwas erreichst.

Merksatz 4: Eltern denken, Kinder können mit Geld nicht umgehen.

Logisch, was jetzt deine Hauptaufgabe ist, um das neue eigenes Geld richtig verhandeln zu können: Beweise ihnen das Gegenteil. Du gibst dein Geld für die falschen Dinge aus? Dann erst einmal Hand aufs Herz: In manchen Fällen stimmt das vielleicht sogar. Aber dazu später noch mehr. Hier geht es erst einmal darum, wie man erfolgreich mehr eigenes Geld rausholt.

Merksatz 5: Eigenes Geld ist Selbstbestimmung.

Wenn du ehrlich bist, geht es dir ja auch gar nicht darum, mehr Geld für irgendwelchen überflüssigen Kram zu haben, oder? Du willst einfach nur bestimmen dürfen, was überflüssig ist und was nicht, oder? Keine Eltern auf der ganzen Welt sind begeistert, wenn ihre Kinder ihr ganzes Taschengeld für ungesunden Süßkram und noch viel überflüssigeren Schnickschnack ausgeben. Klar muss zwischendrin auch mal spontan eine Kugel Eis, ein Kinobesuch oder eine CD von der Lärmgurke drin sein, bei der sich die Eltern entsetzt die Ohren zuhalten. Das ist dein Revier. Dafür ist eigenes Geld ja da: selbst bestimmen zu können, wofür es ausgegeben wird. Trotzdem. Sei geschickt und denk nach.

Merksatz 6: Bring Sparziele ins Spiel.

Wenn du auf nichts sparst, weil du bereits dein Wunschfahrrad oder einen Laptop hast, dann kannst du trotzdem erklären, wie sparsam du sein wirst, um dir ab und zu mal was Besonderes vom eigenen Geld leisten zu können. Das Wort Sparsamkeit hilft immer, denn es ist das Gegenteil von Verschwendung. Eltern kennen beide Wörter. Zeig Ihnen, dass auch du das erste Wort lieber magst als das zweite.

Merksatz 7: Warte den richtigen Zeitpunkt ab.

Du kennst das ja selbst: Ärger mit Freunden in der Schule, gerade eben ein Fußballspiel verloren, beim Turnen von der Reckstange abgerutscht oder die beste Freundin zickt rum. Und zuhause stürmt dann die Mutter rein und möchte, dass du endlich dein Zimmer aufräumst oder was ähnlich Unangenehmes. Da könntest du ausflippen! Und genauso ergeht es auch deinen Eltern: Ärger und Stress auf der Arbeit. Die Waschmaschine ist kaputt gegangen. Das Auto muss in die Werkstatt. Das wird teuer. Und da stehst du plötzlich im Türrahmen und willst mehr Geld. Ganz schlechtes Timing ist das. Und nach einer 5 in Mathe oder so stehen die Karten auch nicht so günstig. Aber das ist ja wohl überflüssig zu erwähnen, oder? Taschengeld richtig verhandeln, dafür braucht man eine gute Stimmung. Und zwar auf beiden Seiten.

Merksatz 8: Mache einen Termin.

Mach also das, was alle Verhandlungsprofis machen: Melde das Gespräch zur Taschengeldverhandlung an. Du hast richtig gelesen: Melde es an. Sag deinen Eltern, dass du demnächst, zum Beispiel am Wochenende, mit ihnen über etwas sprechen möchtest. Natürlich kommt erst einmal die Rückfrage: „So, worüber denn?“ Meistens denken die Eltern ja, es geht um was Schlimmes oder Unangenehmes. Dabei willst du ja nur mehr Taschengeld richtig verhandeln.
„Nichts Schlimmes, keine Sorge“, wäre erst einmal eine beruhigende Antwort von dir. Und wenn dann die Frage kommt: „Warum nicht jetzt?“. Dann sagst du so etwas wie: „Ich muss mich auf das Gespräch noch vorbereiten.“ Und das ist ja auch die Wahrheit.

Merksatz 9: Bereite dich gut vor.

Du musst jetzt nicht gerade eine große Show vorbereiten. Leg die Blockflöte wieder weg. Gute Notizen auf einem Zettel reichen. Hauptsache, du gehst alles vorher noch einmal durch, was du sagen willst. Denk vorher auch gründlich über die Gegenargumente nach, die deine Eltern wahrscheinlich haben. Hier noch einmal ein letzter abc-Check für deine Notizen:
a)Komme deinen Eltern entgegen. Sei offen und ehrlich. Erwähne also ruhig auch solche Sachen wie die überflüssige Getränkedose, die du letztens wegen plötzlichem Durst schnell noch am Kiosk gekauft hast, obwohl du schon fast zuhause warst. Oder so etwas Ähnliches.
b) Bleib selbstbewusst. Eigenes Geld ist für die Dinge da, die dir wichtig sind. Und für diese Dinge darfst du ruhig auch ein bisschen kämpfen.
c) Was ist sogar so wichtig, dass du dafür auch auf andere Dinge verzichten könntest? Komme deinen Eltern entgegen und gib ihnen Beispiele, wo du dir was verkneifen würdest, um mehr eigenes Geld für wichtigere Dinge zu haben. So etwas hören Eltern gerne. Denn darum geht es den Eltern nämlich: um den sorgfältigen Umgang mit Geld.

Merksatz 10: Bleib cool, wenn es im ersten Anlauf nicht gleich klappt.

Eigentlich sollte nichts schiefgehen, wenn du unsere Tipps zur Taschengeldverhandlung beherzigt hast. Falls doch: Verhandlungsprofis nehmen einen neuen Anlauf und kommen bei nächster Gelegenheit wieder!
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